Studie zeigt: Vergleichbare Zeitarbeitskräfte verdienen genauso viel wie Stammbeschäftigte
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat Anfang Juni einen Endbericht zu der Studie „Die Lohnlücke in der Zeitarbeit – eine empirische Analyse auf Grundlage von BA-Daten und der Verdienststrukturerhebung“ vorgelegt. Das Resultat: Vergleichbare Zeitarbeitskräfte verdienen genauso viel wie Stammbeschäftigte.
„Bisher hat die Bundesagentur für Arbeit Lohnunterschiede zwischen Zeitarbeit und anderen Branchen von mehr als 40% kommuniziert. Die neue Studie des RWI zeigt, dass diese proklamierten Unterschiede nicht den Tatsachen entsprechen“, so Alexandra Wasse, Prokuristin der apm Personal-Leasing GmbH am Standort Aschaffenburg, in einer Stellungnahme.
Statistisch ähnliche Paare
Um die beiden Gruppen Zeitarbeitnehmer und Beschäftigte außerhalb der Zeitarbeit miteinander vergleichen zu können, hat die Studie statistisch ähnliche Paare gebildet. Das RWI hat somit nur Beschäftigte, Zeitarbeitskräfte und Stammbeschäftigte, miteinander verglichen, die in Bezug auf die für den Arbeitsmarkt relevanten Eigenschaften Relevanz hatten, wie zum Beispiel Bildungsgrad, Anforderungsniveau und Berufserfahrung. Diese Vorgehensweise hat gezeigt, wie nah die Lohnniveaus tatsächlich sind: Sind sich die beiden Gruppen hinsichtlich dieser Eigenschaften möglichst ähnlich, besteht beinahe kein Lohnunterschied.
Stundenlöhne: Bessere Vergleichbarkeit
Um die Entgeltunterschiede zu definieren, wurden Vergleiche der Brutto-Monatslöhne und der Brutto-Stundenlöhne angestellt. Der Vergleich der Stundenlöhne zeigt, dass die Lohnlücke vollständig verschwindet, während der Vergleich der Monatslöhne einen kleinen Unterschied aufzeigt. „Ein Vergleich der Stundenlöhne halten wir für deutlich sinnvoller, da er deutlich mehr Aussagekraft hat. Das zeigt unseres Erachtens auch das Ergebnis der Studie. Ein echter Lohnvergleich auf Basis der Monatslöhne kann nur erfolgen, wenn auch die Arbeitszeit Teil der Analyse ist.“, reagiert Wasse. „Wir sind froh, dass die Studie des RWI nun zeigt, wie nah sich Zeitarbeitskräfte und Stammbeschäftigte in Bezug auf den Lohn tatsächlich sind“, verdeutlicht die Vertriebsbereichsleiterin im Gespräch.
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